Die meisten Unternehmen werden von Fachexperten gegründet. Menschen, die Experten in ihrem Fachgebiet sind – ob Designer, Softwareentwickler oder Handwerker, spielt dabei keine Rolle. Wenn du einen guten Job machst, kommen bald die ersten Kunden und sind zufrieden. Die ersten Mitarbeiter werden eingestellt, um dich zu unterstützen. Dein Fokus liegt immer noch auf der fachlichen Arbeit beim Kunden.
Wenn du auf diese Weise weiterwächst, stellen sich irgendwann die typischen Wachstumsschmerzen ein: Überlastung, Chaos, Fehler und erste unzufriedene Kunden. Du bist jetzt an einer kritischen Wachstumshürde angelangt.
Fachkraft, Manager oder Unternehmer?
Um diese Phase besser zu verstehen, hilft das Modell der drei Rollen von Michael Gerber, beschrieben in seinem Buch „Das Geheimnis erfolgreicher Firmen“. Darin beschreibt er warum die meisten kleinen und mittleren Unternehmen nicht funktionieren und was sie dagegen tun können. Gerber unterscheidet zwischen der Fachkraft, dem Manager und dem Unternehmer. Diese Rollen gibt es in jedem Unternehmen und oft werden sie von ein und derselben Person ausgeführt: von dir!
Die Fachkraft
Die Fachkraft ist der Praktiker, der die eigentliche fachliche Arbeit verrichtet. Diese Person ist spezialisiert auf die technischen oder operativen Aspekte des Unternehmens. In Agenturen kann das der Webdesigner, Programmierer oder Copywriter sein. Aber auch der Buchhalter oder die Office Assistenz sind Fachkraftrollen.
Beispiel: Ein Maschinist auf einem Kreuzfahrtschiff ist zuständig für die Wartung und den Betrieb der Schiffsmotoren. Er führt routinemäßige Inspektionen durch und repariert technische Ausfälle.
Der Manager
Der Manager ist verantwortlich für die Organisation und Struktur des Unternehmens. Auf unserem Schiff könnte das der erste Offizier sein. Er überwacht den täglichen Betrieb an Bord, stellt sicher, dass die Schichtpläne der Besatzung eingehalten werden und alle Systeme an Bord einwandfrei funktionieren.
Der Unternehmer
Der Unternehmer ist die visionäre Kraft hinter dem Unternehmen. Er hatte die Idee, ein neues Schifffahrtsunternehmen zu gründen, das luxuriöse Kreuzfahrten anbietet. Er denkt langfristig über die Expansion der Flotte und die Einführung neuer Dienstleistungen nach, wie exklusive Landausflüge oder spezielle Themenkreuzfahrten.
Freeway-Tipp: Wie du Schritt für Schritt deine Agentur unabhängig von dir machst, lernst du übrigens in unserem gratis Leitfaden für Agenturinhaber. Direkt hier downloaden.
Rollenkonflikt und Wachstumshürde
Wenn du in deinem Unternehmen noch keine Mitarbeiter hast, liegen logischerweise alle drei Rollen bei dir. Der Fokus wird dabei auf der Fachkraftrolle liegen, und das ist auch gut so. Was passiert aber, wenn dein Team wächst? Mit jedem neuen Mitarbeiter und jedem neuen Auftrag steigt die Komplexität in deinem Unternehmen. Die Notwendigkeit, dass sich jemand um Organisation, Strukturierung, Führung und Strategie kümmert, steigt ebenfalls.
Genau hier liegt der Grund, warum viele Unternehmer im Tagesgeschäft gefangen sind und ab einer bestimmten Unternehmensgröße auf der Stelle treten:
Unternehmer bleiben zu lange fokussiert auf die Fachkraftrolle, obwohl sie in der Manager- und Unternehmerrolle viel mehr bewirken könnten!
Mehr Zeit für Strategiearbeit als Inhaber durch Fokus auf die richtigen Rollen
Um aus der Fachkraftrolle herauszukommen und mehr Zeit für die Manager- und Unternehmerrolle zu haben, gibt es zwei Möglichkeiten:
Retrospektive Analyse: Nimm deinen Kalender der letzten zwei Wochen und schaue dir retrospektiv an, welche Tätigkeiten du gemacht hast. Ordne diese den drei Rollen zu.
Protokoll führen: Schreibe deine Tätigkeiten in der nächsten Woche mit. Es genügt, wenn du das am Abend für den vergangenen Tag machst.
Ein kleines Tool zur Unterstützung findest du hier zum Download.
Die Konsequenzen des Feststeckens in der Fachkraftrolle
Wenn du ein Team von mehr als fünf Mitarbeitern hast und immer noch hauptsächlich fachlich arbeitest, hat das gravierende Konsequenzen:
Du wirst ständig gebraucht und stehst unter Druck.
Die Teammitglieder entwickeln sich nicht so, wie es möglich wäre.
Du wirst zum Flaschenhals für Entscheidungen, wodurch ihr langsam und ineffizient werdet.
Du hast nicht das bestmögliche Team.
Kundengewinnung bleibt ein ständiger Kampf.
Du verschläfst Marktveränderungen
Du verdienst mit deinem Unternehmen zu wenig
Dein Unternehmerleben ist nicht so befriedigend, wie es sein könnte
Warum bleiben so viele Inhaber in der Fachkraftrolle stecken?
Viele Unternehmer bleiben in der Fachkraftrolle, weil es ihre Komfortzone ist. Die Manager- und Unternehmerrolle sind für viele neu und ungewohnt. Diese Unsicherheit führt dazu, dass man sich in den sicheren Hafen der Fachkraftrolle zurückzieht.
Deine Aufgaben als Unternehmer & Manager
Als Unternehmer und Manager hast du Aufgaben, die einen großen Hebel auf die Entwicklung deines Unternehmens haben:
Positionierung und Marketing: Klarheit darüber, wofür dein Unternehmen steht.
Deine Preise und dein Angebot optimieren
Die besten Mitarbeiter finden und sich von ungeeigneten Mitarbeitern trennen
Rollen und Verantwortlichkeiten klar definieren
Im Team für hohe Motivation sorgen
Eine Unternehmenskultur gestalten, in der jeder Bock hat, das Unternehmen mit dir weiterzuentwickeln.
Dich ständig weiterentwickeln, damit du zum bestmöglichen Unternehmer wirst, der du sein kannst Hand auf’s Herz: Wieviel Zeit hast du diesen Monat für diese Aufgaben investiert?
Wie kommst du aus der Fachkraftrolle heraus?
Du hast möglicherweise deine Situation besser verstanden und eine große Motivation, etwas zu ändern. Aber wie änderst du diese Situation? Die Aufgabe besteht darin, Schritt für Schritt die Fachkraft-Aufgaben an deine Mitarbeiter zu übergeben und dich gleichzeitig für die Manager- und Unternehmerrolle zu rüsten.
Learning-Journeys für die Transformation
In unserem Unternehmerprogramm führen wir unsere Teilnehmer in sechs Learning-Journeys an dieses Ziel heran:
Vision und Lebensgestaltung: Ein klares Zielbild, wie du leben möchtest.
Deine Rolle im Unternehmen: Erkennen, welche Aufgaben du abgeben kannst.
Struktur und Organisationsdesign: Klare Strukturen und effektives Organisationsdesign.
Führungsteam aufbauen: Eine effektive Führungsebene entwickeln.
Mitarbeiterführung: Ein motiviertes, leistungsstarkes Team führen.
Betriebliche Exzellenz: Selbstorganisierende Prozesse schaffen.
Fazit: Weniger Tagesgeschäft, mehr strategische Führung
Deine fachliche Kompetenz hat dich am Anfang erfolgreich gemacht. Mit zunehmender Teamgröße muss sich deine Rolle jedoch ändern, damit dein Unternehmen erfolgreich bleibt und du ein selbstbestimmtes Unternehmerleben genießen kannst. Ich hoffe, der Blogbeitrag konnte dir einige wertvolle Impulse geben, wie du weniger Tagesgeschäft und mehr strategische Führung in deinen Alltag integrieren kannst.
Hast du ähnliche Erfahrungen in deiner Agentur gemacht? Teile deine Gedanken mit uns an service@dein-freeway.de und lass uns gemeinsam die besten Strategien für eine erfolgreiche Mitarbeiterführung entwickeln.
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